Spielbericht: 8.Spieltag - Samstag, 19 November 2011 - 15:00
SC Regensburg gg PSV Franken Neustadt
6009 6036

Name V A Fw Ges Name V A Fw Ges
  

Krimi mit Happyend


Frank Faber, Neustadt
„Schöner kann Kegelsport kaum sein“, freute sich ein mitgereister Schlachtenbummler des PSV Franken – und Recht hatte er! Sensationelles Niveau, oft wechselnde Führung, viel Emotion und Spannung bis zum Schluss. In Regensburg bekamen die Zuschauer alles zu sehen, was das Keglerherz begehrt. Am Ende siegten die Puppenstädter mit 6036:6009 gegen den SC Regensburg. Vier Mann der Gäste spielten sich über die „1000er“ Marke, aber Matchwinner war wohl Sven Heumann (956), der auf den letzten 100 Wurf nervenstark an der Seite von Michael Lohrer und dem ganz starken Michael Moosburger glänzte. Bei der Anfahrt sprach Jürgen Bieberbach im Bus von einem wichtigen und richtungsweisenden Spiel. Gut sieben Stunde später lagen sich Spieler und Fans der Franken in den Armen, denn das Team zeigte zum zweiten Mal in der Oberpfalz eine Galavorstellung, aber die starken Widersacher hielten das Spiel bis zum Ende offen und so war die Partie für alle Freunde des Kegelsports ein Hochgenuss. Der Auftakt lief ganz nach dem Geschmack der Gästefans. Schon nach 10 Wurf gingen Jürgen Bieberbach (70), Bastian Bieberbach (78) und Dieter Nielsen (70) in Front und bauten diese bis Ende der Vollen schon auf 34 Holz aus, aber im Abräumen wurden sie schnell wieder eingeholt und früh deutete sich ein erstklassiges, spannendes Kegelspiel an. Kapitän Jürgen Bieberbach blieb fehlerfrei und dass er nur mit 1017 zu 1006 gegen den sehr glücklich agierenden Kristijan Silberhorn die Überhand behielt, war den meisten Beteiligten ein Rätsel. In der mittleren Paarung zog Bastian Bieberbach klar den Kürzeren, da Taras Frydrak mit 1055 (Abräumen 415) eine überragende Vorstellung bot. Das 26 Jährige PSV-Urgestein versuchte alles, wechselte seine linke Hausgasse mehrfach, offenbarte aber im Abräumen zu viele Schwächen und musste sich mit 965 begnügen. Im dritten Startkreuz war allerdings Neustadts Leistungsträger Dieter Nielsen gegen Robert Weber (941) haushoch überlegen. Während der Heimakteur mit vielen Fehlern schwach räumte, zeigte Nielsen sein ganzes Können und mit überragenden 690 in die Vollen erreichte er sehr gute und ebenfalls fehlerfreie 1045. Die 24 Pluskegel waren schnell aufgebraucht, weil vor allem Michael Moosburger einige Zeit brauchte, um die Bahnen zu lesen. Da der beste SC-Akteur Jürgen Poitinger von Anfang an groß aufspielte und Sven Heumann distanzieren konnte, drehte die Heimsechs das Spiel. Michael Lohrer hielt den PSV halbwegs im Spiel und Michael Moosburger kämpfte sich in die Partie. Zur Halbzeit im Schlusstrio führte der SC mit 15 Kegel und beiden Anhängerscharen sorgten für eine tolle Atmosphäre. Im Lager des PSV wollten alle, Fans und Spieler den Sieg. Dennoch sah es 65 Wurf vor Schluss nicht gut aus für die Gäste und die Oberpfälzer sahen schon wie der Sieger aus. Nun aber drückte Michael Moosburger dem Spiel seinen Stempel auf und an seiner Seite drehten auch seine zwei Mitspieler auf. Die Franken fighteten sich vor dem Schlussdurchgang auf fünf Holz heran und die Stimmung in der voll besetzten Kegelhalle fand seinen Höhepunkt. In den letzten Vollen konnte Lohrer seinem Kontrahent Forstner enteilen und vieles sprach nun für die Gäste, aber die Gastgeber zeigten im Räumen zu oft große Gegenwehr um schon in Siegesgesang zu verfallen. Sven Heumann bot nun seinem Gegner entscheidend Paroli und kämpfte sich mit hervorragenden 499 auf den zweiten 100 Wurf noch auf 956, verlor aber gegen den Tagesbesten Jürgen Poitinger (1062) sehr deutlich. Michael Lohrer und Armin Forstner lieferten sich lange ein Duell auf Augenhöhe aber am Ende zog der Neustadter entscheidend davon und siegte in diesem Duell mit 1010 zu 974. Spielentscheidend war aber der Lauf von Michael Moosburger, der sich im ersten Durchgang noch auf 232 steigerte und dann überragende 811 auf drei Serien nachlegte. Vor allem die beiden letzten Räumserien (124/105) drehten die Begegnung. Dank seiner 1045 gegen Ralph Hueber (970) hatten die Franken am Ende knapp die Nase vorne und durften den Sieg feiern. Aufgrund der ausgeglicheneren Ergebnisse und des insgesamt besseren Gassenspiel war der Sieg des PSV Franken durchaus verdient, die damit als Aufsteiger weiter kräftig für Furore sorgen. Da Weiden erwartungsgemäß im Spitzenspiel in Wolfsbug verlor, steht der PSV Franken Neustadt nun wieder an der Tabellenspitze. Kommendes Wochenende ist erneut spielfrei, ehe es dann für die Puppenstädter am 3. Dezember zum letzten Vorrundespiel gegen die punktgleichen Zwickauer geht.
Armin Forstner (Spielführer SC Regensburg)
Die tolle Kulisse bekam sehr guten Kegelsport zu sehen. Unsere 6009 waren Heimrekord und die 6036 des PSV Franken waren Auswärtsrekord. Für mein Team gilt es den Kopf nach der zweiten bitteren Niederlage nicht hängen zu lassen.
Jürgen Bieberbach (Spielführer PSV Franken Neustadt)
Wir freuen uns sehr über den Sieg. In solchen Spielen ist es am Ende schwer zu sagen ob glücklich oder verdient. Wir wollen gegen Zwickau ein gutes Vorrunden-Ende.