Spielbericht: 10.Spieltag - Samstag, 10 Dezember 2011 - 13:00
SV Leipzig 1910 gg PSV Franken Neustadt
5656 5656

Name V A Fw Ges Name V A Fw Ges
  

Einen Punkt gewonnen? Oder einen Punkt verloren?


Frank Faber, Neustadt
Nach 1200 Wurf Gleichstand! Der PSV Franken Neustadt holt einen Punkt in Leipzig und rutscht damit auf den dritten Rang ab. Beim 5656 – 5656 spielten alle zwölf Akteure über die „900er“ Marke. Die Neustadter rissen schon die Arme hoch als die allerletzte, der 1200 Kugeln von Michael Lohrer vor rollte, denn der nervenstarke Schlussspieler brauchte nur vier Kegel zum Sieg – nach dem Einschlag leuchteten aber nur drei Lichter und das bedeutete: Unentschieden. Was der Punkt am Saisonende wert ist oder nicht, weiß noch keiner, aber der Großteil des Neustadter Anhangs feierte es als Punktgewinn. „Es sah nach einem Desaster aus!“, sagte PSV-Fan Heiko Munzer nach dem Spiel und bezog es auf die ersten Hundert Wurf im Startpaar. Jürgen und Bastian Bieberbach fanden keine Bindung zur Bahn und die Leipziger legten bärenstark los, sodass die Gastgeber schon mit 73 Kegel führten. Neustadts Kapitän konnte aber den Schalter umlegen und kämpfte sich an seinen Kontrahenten heran. Eine kurze schwäche Phase im vierten Durchgang unterbrach die Aufholjagd und so musste er sich mit 943 zu 967 geschlagen geben. Bastian Bieberbach steigerte sich auch nach mäßigem Start und zog nach drei Bahnen mit Ralf Jordan fast gleich. Im letzten Abräumen enttäuschte aber der Puppenstädter und verlor mit 936 zu 961 weiteren Boden für sein Team. Die Mittelachse des PSV schaffte es den Spielstand zu egalisieren und schon hier war es schwer zu sagen ob die Angriffsfläche ausreichend genutzt wurde. Sven Heumann erreichte 917, hatte einige gute Würfe und Serien, aber eben auch Konzentrationspausen. Mit 982 war Dieter Nielsen einmal mehr der beste Akteur des Spiels. „Dieter hatte nicht den richtigen Schlag für die Bahn“, analysierte Werner Bieberbach die Kugel von Neustadts Leistungsgrant, die zu oft vom vorderen Kegel weg drehte und dadurch viele Gassen nur mit sechs oder sieben Holz belohnt wurde. Die Leipziger Chris Georgi (932) und Andreas Herrmann (916) erreichten Leistungsgerechte Ergebnisse. Spannung pur und eine tolle Stimmung herrschte in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kegelanlage. Die Leipziger hatten zu Beginn des Schlusspaars schnell die Oberhand und bauten mit sehr gutem Spiel die Führung für ihre Farben bis auf zwischenzeitlich 50 Holz aus. Die Neustadter fighteten sich zurück und drehten die Partie, obwohl Michael Moosburger wahrhaftig nicht seine besten Tag erwischte. Vor dem letzten Durchgang führten die Blau-Weißen Gäste mit 16 Kegel und die Hoffnung im Lager des PSV auf einen Auswärtssieg wuchs. Nun aber steckte Michael Lohrer in einem Loch und die Führung wechselte fortan laufend. Die letzten Wurf waren an Dramatik kaum zu überbieten und Jürgen Bieberbach sprach nach dem Spiel von Werbung für den Kegelsport und dem 200 Wurfsystem. Lohrers Kontrahent Dirk Lorenz traf im letzten Wurf aufs volle Bild nur eine Drei und kam damit auf 946. Michael Moosburger beendete mit gutem Schlussspurt sein Spiel bei 919 und zog damit gegen Alexander Rudolf (932) den Kürzeren. Michael Lohrer hatte es in der Hand und brauchte beim letzten Schub vier Kegel zum Sieg. Als er die Kugel auflegte war es mucksmäuschenstill und es fielen exakt die mittleren drei Kegel. Neustadts Anhang hoffte noch auf ein auslösen aber es blieb beim Remis und Michael Lohrer erreichte insgesamt gute 959. Die vielen mitgereisten Schlachtenbummler traten mit dem Team als verschworene Einheit auf und feierten im letzten Spiel vor der Winterpause den Punkt als Gewinn. Durch die Siege von Weiden und Wolfsburg muss der PSV mit einem Spiel weniger auf dem dritten Tabellenplatz überwintern. Mit dem Nachholspiel am 8. Januar gegen Zwickau in der heimischen Frankenhalle können die Franken aber die alleinige Tabellenführung zurück erobern.