Spielbericht: 14.Spieltag - Samstag, 11 Februar 2012 - 13:00
KV Wolfsburg gg PSV Franken Neustadt
5741 5612

Name V A Fw Ges Name V A Fw Ges
  

Das war Werbung pur!


Frank Faber, Neustadt
„Werbung für den Kegelsport!“, darin waren sich beide Spielführer nach dem Spiel einig. Mit 5741-5612 schlägt der KV Wolfsburg den PSV Franken Neustadt und übernimmt damit die Tabellenführung. In einem tollen Kegelspiel waren die Puppenstädter bis 70 Wurf vor Ende in Schlagdistanz, aber die Hausherren boten keinerlei Angriffsfläche und siegten mit Heimbestleistung in dieser Saison völlig verdient. Der PSV reiste hochmotiviert zum Spitzenspiel nach Wolfsburg und die mitgereisten Schlachtenbummler freuten sich auf ein heißes Match. Wolfsburgs Kapitän Gerhard Gams nahm die vom Gästespielerführer zugeschoben Favoritenrolle nicht an, machte aber sein Team ebenfalls „heiß“ und wollte die Punkte unbedingt in Wolfsburg behalten und damit den Gästen aus Franken die Tabellenführung abnehmen. Die Wolfsburger führten vom ersten Schub an, denn Bastian Bieberbach kam überhaupt nicht zurecht und verschlief den Startdurchgang (203) völlig. Auch Jürgen Bieberbach räumte in dieser Phase schwach und dies nutzten die Gastgeber um ihre Führung schon auf 62 Holz auszubauen. Beide Neustadter zeigten aber Kampfgeist und starteten eine Aufholjagd. Im Fernduell der Spielführer blieb Jürgen Bieberbach (935) gegen Gerhard Gams (953) knapp im Hintertreffen und auch im anderen Zweikampf hatte der Wolsburger Manuel Wasserleben (952) die Nase gegen Bastian Bieberbach (950) vorne. Im Mittelpaar blieb das Spiel ausgeglichen, obwohl Sven Heumann zu keiner Zeit die Bahn in den Griff bekam. Mit vier braven Serien blieb Neustadts Youngster bei 852 stehen, aber sein Partner hielt die fränkischen Farben im Spiel. Dieter Nielsen steigerte sich nach durchschnittlichem Start (231). Er spielte drei bärenstarke Bahnen (254,258, 271) hinterher. Zum Schluss leuchteten 1014 für Neustadts Ausnahmekegler am Totalisator. Die Hausherren ließen aber nicht locker und Jens-Uwe Weiß (946) und Carsten Strobach (933) hielten jederzeit dagegen, sodass der Vorsprung sogar auf 33 Holz anwuchs. Neustadts Schlusspaar war also gefordert und beide Fanlager machten eine tolle Stimmung. Michael Lohrer hat von Beginn an große Mühen dem bestens aufgelegten Ronald Schlimper Gegenwehr zu leisten. Trotz 240 und 238 verlor der Neustadter weiter an Boden, immerhin konnte dies Michael Moosburger mit seinen 236 und 241 gegen Mathias Hähnel wieder egalisieren. Aber die Puppenstädter schafften es nicht den Rückstand unter 30 Holz zu bringen, da die Gastgeber nun auch keinerlei Angriffsfläche boten. Vor allem Routinier Ronald Schlimper zeigte auf „seiner“ Asphaltbahn hervorragenden Kegelsport und mit einer Serie von 243,262,245 und 260 erreicht er beeindruckende 1010 und sein Partner Thomas Hähnler reihte sich mit 947 in einer ganz starkes Mannschaftsgefüge ein. Michael Moosburger hatte beendete sein Spiel mit 937 und Michael Lohrer musste sich mit 924 begnügen.
Fazit:
Die Wölfe waren an diesem Tag das eindeutig bessere Team. Eine kompakte Leistung mit fünf tollen Ergebnissen zwischen 933 und 953 und dazu einen überragenden Ronald Schlimper mit 1010 waren für die Franken eine Nummer zu groß. Auch eine weitere Galavorstellung von Dieter Nielsen und ein beherzter Fight des Startpaars half den Puppenstädter nicht und man konnte zu keinem Zeitpunkt die Anfangs verlorenen Kegel komplett egalisieren.
Bahnanlage:
Für den PSV war die große Anlage (4 Scherebahnen, 8 Bohlebahnen, 4 Asphalt-Classic-Bahnen, 4 Bowlingbahnen) eine neue Erfahrung. Die verschiedenen Einflussfaktoren konnte nicht jeder Akteur im Lager der Gäste dauerhaft kompensieren. Das faire Fallverhalten konnte jeder Spieler beeinflussen, aber das Kugelmaterial war nicht einfach.
Ausgangslage:
Mit dem Sieg im Rücken hat Wolfsburg nun die besseren Karten im Kampf um die Meisterschaft. Der PSV Franken ist auf Schützenhilfe angewiesen und muss selbst erst mal seine Spiele gewinnen.
Restprogramm:
Wolfsburg: Leipzig (A), Neumarkt (H), Weiden (A), Bad Langensalza (H)
Neustadt: Engelsdorf (H), Senftenberg (A), Regensburg (H), Zwickau (A)
Einzelkritik:
Jürgen Bieberbach:
Der Kapitän kam nur schwerlich auf Touren, das rutschige Kugelmaterial machte ihm zu schaffen. Auf den zweiten 100 Wurf kämpfte er sich und Team mit 256 und 236 wieder heran.
Bastian Bieberbach
Nach katastrophalen Start stellte der 26 Jährige auf die rechte Gasse um und wurde belohnt. Mit drei sehr guten Durchgängen schraubte er sich noch auf gute 950 und musste den hoch eingeschätzten Gerhard Gams nur knapp den Vorzug lassen.
Sven Heumann
Der Youngster begann ordentlich, aber es fehlte oft der letzte Zentimeter. Am Ende waren die Einzelergebnisse auf den Bahnen zu brav.
Dieter Nielsen
Auf der Startbahn hatte Dieter Nielsen auch seine Mühe, aber danach zeigte der Leistungsgarant, dass er der beste Spieler der Liga ist und mit bombastischen 1014 war er der Tagesbeste und hielt zu diesem Zeitpunkt seine Farben im Spiel.
Michael Lohrer
„Mein Abräumen war ein Offenbarungseid“, resümierte Michael Lohrer selbstkritisch nach dem Spiel. In den Vollen erzielte er 638 und war drittbester aller in diesem Teilbereiche, aber im Räumen war es nicht sein Tag.
Michael Moosburger
Der Schlussmann erlebte auf dem ersten Durchgang ein Auf und Ab. Im zweiten Durchgang haderte er dann lange mit dem Fallergebnis, war aber auf gutem Kurs. Sein Angriffsversuch auf dem vorletzten Durchgang mit 12 Wurf 90 konterten die Hausherren stark und danach ergab er sich seinem Schicksal.
Stimmen zum Spiel
Jürgen Bieberbach (Kapitän PSV Franken Neustadt)
Heute gab es alles was das Kegelherz begehrt und wir haben lange Zeit Paroli bieten können. Die 130 Holz Differenz spiegeln nicht ganz den Spielverlauf, denn bis 70 Wurf vor Ende waren wir in Schlagdistanz. Es war ein beherztes Spiel, in dem beide Teams sichtlich gewinnen wollten und dem Ruf des Spitzenspiels alle Ehre machten. Wolfsburg bot keinerlei Angriffsfläche und Ronald Schlimper spielte auf der Asphaltbahn im Schlusspaar phänomenal.
Gerhard Gams (Kapitän KV Wolfsburg)
Es war ein tolles Kegelspiel und Werbung für unseren Sport. Wir haben heute eine kompakte Leistung abrufen können und unsere 5741 waren eine sehr gute Leistung. Mit den 1014 von Dieter Nielsen spielte seit langer Zeit mal wieder ein Gästespieler über die 1000er Marke. Für den weiteren Verlauf der Saison bleibt alles offen, da beide Teams noch je zwei Mal auswärts ran müssen.
Gerhard Fleischmann (PSV Mitglied)
Die Bahn war ein Erlebnis und sicherlich nicht einfach zu spielen. Auf beiden Seiten zeigten die Routiniertesten Spieler wie man auf dieser Anlage kegeln muss.